Lehrreicher Übungstag an der Feuerwehrschule

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Nachdem unsere Feuerwehr den Zuschlag auf die Bewerbung für einen Übungstag an der Feuerwehrschule in Geretsried erhalten hatte, machten sich am Sa., 23.03. 24 Teilnehmer aus verschiedenen Einheiten der Feuerwehr Kempten mit vier Fahrzeugen frühmorgens auf den Weg.

Nach der Einweisung vor Ort ging es dann an die Abarbeitung der über ein „Überraschungspaket“ gebuchten Einsatzübungen. Am Vormittag lag der Schwerpunkt beim Einsatz in der Gruppe bzw. als erweiterte Gruppe wo einmal das Hilfeleistungslöschfahrzeug mit der Drehleiter und dann das Löschfahrzeug mit einem Führungsdienst im Mehrzweckfahrzeug als Einheit in den Übungseinsatz gebracht wurde.

Die sehr realistisch vorbereiteten Einsatzlagen im Übungsdorf der Feuerwehrschule waren hier ein Kellerbrand mit starker Rauchentwicklung, eine Rettung aus Tiefen (Kanalschacht), einmal über die DLK und einmal über mit den Mitteln des LF (da keine Drehleiter zeitnah zur Verfügung stand). Außerdem noch eine eingeklemmte Person (Bauarbeiter unter einem Betonteil) und einem Zimmerbrand in einem Containerdorf für Asylbewerber, der zuerst als Kleinbrand alarmiert wurde.

Nach der Mittagspause ging es dann am Nachmittag in Zugstärke mit den Übungen weiter. Hier mussten dann alle Beteiligten gemeinsam bei den verschiedenen Lagen ran. Dabei wurden folgende Einsatzszenarien abgearbeitet: Ein Verkehrsunfall wo ein LKW auf einen PKW aufgefahren ist. Hier musste nicht nur die Personen aus dem PKW gerettet und betreut werden, sondern auch der ausländische LKW-Fahrer der aufgeregt telefonierte. Außerdem mussten die möglichen Gefahren, die vom geladenen Gefahrgut des LKW ausgehen, beachtet und erkundet werden. Als weitere Übung ging es dann zu einer BMA, die sich dann als Tiefgaragenbrand herausstellte. Zusätzliche Erschwernis war hier, dass alle Treppenräumen verraucht waren und auch eine Person von einem Balkon mit der Drehleiter gerettet werden musste. Auch die Orientierung in der Tiefgarage – bei Nullsicht durch den Übungs-Rauch, war ein Herausforderung. Als Abschluss wurde dann zu einem B 3 mit Rauchentwicklung alarmiert. Das entpuppte sich dann als Brand im Dachgeschoss eines Hauses mit 11 verletzten Personen im betroffenen Bereich, wobei nur eine Person über den Balkon gerettet werden konnte und die anderen durch die vorgehenden Atemschutztrupps gerettet werden mussten, da diese bewusstlos waren. Die Trupps mussten auch hier unter sehr schlechter Sicht durch den künstlichen Brandrauch zur Rettung der Personen vorgehen und lange Wege meistern. Hier stellte sich noch als besondere Herausforderung dar, dass der Rettungsdienst, trotz zeitnaher Nachalarmierung, in der benötigten Anzahl aber auch die Kräftenachforderung weiterer Feuerwehrkräfte nicht zeitnah eintrafen.

Nach jeder Übung wurden durch die zwei Ausbilder der Feuerwehrschule der Ablauf und die Themen konstruktiv nachbesprochen, immer wieder auch hilfreiche Tipps und Hinweise gegeben. Trotz des Wetters, das an diesem Tag von Windböen über Regen- bzw. Graupelschauer und zum Schluß sogar kurzen Schneefall lieferte, war die Stimmung unter allen Teilnehmern sehr gut. Auch das Fazit der Ausbilder fiel positiv aus. Bei der Abschlussbesprechung zeigte sich, dass auch jeder an diesem Tag etwas für sich mitnehmen konnte. Man sah auch, dass obwohl die Teilnehmer aus den verschiedenen Einheiten stammen, die einheitliche Ausbildungsweise bei der Feuerwehr Kempten bei den Szenarien bewirkt hat, dass eine gute Zusammenarbeit gewährleistet ist.

Wir bedanken uns bei den beiden Ausbildern der Feuerwehrschule, der Standbrandinspektion für die Vorbereitung des Tages, dem Amt für Brand- und Katastrophenschutz für die Übernahme der Kosten , aber vor allem bei allen Teilnehmern für das engagierte Mitmachen.