Samstagnachmittag, 15 Uhr: im kemptener Stadtgebiet klingeln mehrere Funkmeldeempfänger einiger speziell ausgebildeter Feuerwehrangehöriger. Den Alarmton hört man eher selten. Schnell wird klar, es handelt sich um eine Alarmierung für die Sondergruppe Flughelfer.
Alarmstichwort „Brand Wald-über-1000m2“
Alarmort: Die deutsch-österreichische Grenze bei Füssen
Grund hierfür war ein ausgebrochener Waldbrand in Pinswang (Österreich) der auf die deutsche Seite des Berges überzugreifen drohte. Während die Flughelfermannschaft das Material in der Hauptwache in der Rottachstraße verladen und zum Einsatz klargemacht hat, hat die kemptener Führung, eine erste Lagebesprechung durchgeführt.
Direkt im Anschluss setze sich der Verband aus einem Kommandowagen, einem Löschfahrzeug sowie einem Versorgungs-LKW inkl. dem Anhänger mit unseren zwei Außenlastbehältern in Bewegung Richtung Feuerwehr Schwangau.
Eine Maschine des Typs H135 der bayerischen Polizeihubschrauberstaffel wurde angefordert und ein Aufnahmeplatz sowie ein Landeplatz eingerichtet. Noch während des Anflugs der "Edelweiß"-Maschine erhielten wir die Lage, dass sich der Brand ausschließlich auf der österreichischen Seite des Bergs befand.
Demnach wurde Rücksprache mit der Hubschrauberbesatzung gehalten und entschieden, dass wir keine Überflüge mit Wasserabwurf durchführen werden, stattdessen unser speziell geschultes Personal sowie deren Ausrüstung mit der Winde des Hubschraubers an strategisch wichtigen Punkten zur gezielten Brandbekämpfung im Steilgelände des Bergs abgesetzen.
Allerdings durch die bereits fortgeschrittenen Tageszeit sowie der inzwischen deutlichen Lage, dass sich das Feuer nicht weiter in Richtung Bayern ausbreiten würde, wurde gemeinsam ein Ende des Einsatzes beschlossen. Durch die gut aufgestellten Feuerwehren auf Tiroler Seite, war eine weitere Hilfe durch unsere Kräfte aus Kempten nicht mehr nötig.
Nach ca. 4 Stunden verlasteten unsere 12 Flughelfer das Material wieder auf den Fahrzeugen und die Heimfahrt nach Kempten wurde angetreten.